Die 11 E- chen From The Happy Puppy Tower

Herzerkrankungen beim Havaneser.

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Sehr viele  Havaneser  ( und andere Kleinhunderassen) entwickeln im Alter eine Herzklappeninsuffizienz. Meist ist erst die Mitralklappe , später auch die Trikuspidalklappe, betroffen. Ich finde es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Ursache meistens nicht ein krankes Herz ist, sondern Verschleiß  und eine Bindegewebsschwäche,  ebenfalls Vernarbungen an den Klappen, als Ursache für Lockerungen und Risse der Klappenaufhängungen in Frage kommen und zu den Problemen führen, die dann folgen. Meist stellt der TA bei einer Routineuntersuchung ein Herznebengeräusch fest. Oft kaum wahrzunehmen. Wenn man das mal gehört hat, weiß man, was es bedeutet. Die Klappe oder Klappen schließen nicht mehr richtig. Das ist nicht schön, aber viele Havaneser können damit uralt werden. Ich habe da einen Senior in Erinnerung, der mit 8 Jahren davon betroffen war, die schulmedizinischen Produkte nicht vertrug und trotzdem fast 17  Jahre wurde . Er bekam Strophantus.

 

Ich habe die letzten Jahre festgestellt, dass einige Havaneser die die üblichen Mittel bekommen nicht gut drauf reagieren und der Verlauf  sich nicht wie erwünscht entwickelt. Es wird von Seiten der Tierkliniken oder Kardiologen oft beschwichtigt und schöngeredet. In wiefern das andere Rassen betrifft wie zum Beispiel die Herzklappeninsuffizienz ( schon in jungen Jahren) beim Cavalier King Charles Spaniel, vermag ich nicht zu sagen, beim Chihuahua scheint es ähnlich zu sein wie bei den Havis.

Ich bin früher immer ab dem 8. Geburtstag unserer Hunde regelmäßig zum Herzultraschall  gegangen. Klar, dann hatte ich eine Diagnose. Doch ganz ehrlich, gebracht hat das im Endeffekt nicht viel. Manchmal nur falsche Sicherheit, oft auch Angst und Sorge. Ciara wurde behandelt , extrem engmaschig überwacht und starb, im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass es ihr unter Vetmedin sehr viel schlechter ging und sie das nicht vertragen hat.

Indra hatte einen unauffälligen Befund , das Herz und  die Klappen sowie das EKG waren gut , trotzdem starb  sie eine Woche später mit einem Riesenherz und  sie war voller Wasser. Von jetzt auf gleich.

Amy wurde in der Klinik eingestellt nachdem sie mit 14 Jahren erkrankte. Auch sie hatte kurz vorher ein gutes Ultraschallergebnis und wir führen beruhigt und glücklich nach Hause. Kurz danach mußte sie notfallmäßig in der Tierklinik, die Lunge voller Wasser auf Grund undichter Herzklappen ( beide)  . Am Entlassungstag wurden die Medikamente umgestellt. Auf mein Nachfragen  ( nachdem sie nachts kollabierte ) konnte mir keiner sagen warum und wieso zu diesem Zeitpunkt. Sie ist ein paar Tage nach ihrem Klinikaufenthalt fast erstickt, war  wieder voller Wasser, unser Doc konnte sie jedoch in dieser Nacht retten. Erst danach konnte sie stabilisiert werden und hatte noch 2 schöne Jahre. Das Herzchen hat  bis zum Schluss durchgehalten und hatte mit der Todesursache nichts zu tun. Es ist immer wieder ein Ausprobieren und eine Patentlösung gibt es nicht.

Auch bei Röschen zeigten sich vielen Kontrollen keine Verschlechterung , wir waren mit ihr alle 3 Monate zum Herzultraschall. Angeblich war sie " gut eingestellt". Auch sie hat uns dann ganz unerwartet verlassen. Kippte einfach um.

Amy, Ciara und Röschen bekamen die üblichen Medikamente.

 

Ich habe mich nun in der letzten Zeit sehr viel mit der  Behandlung mit Strophantin auseinandergesetzt und glaube, dass das für die Anfangsphase der bessere Weg sein kann.

Wer Interesse hat und behandelnde TÄ  sucht kann sich   hier einlesen.

(Bei Strophantin beim Tier gibt es spezielle Informationen )

Es gibt auch Gruppen in denen man persönliche Erfahrungen lesen kann. Ist wirklich eine sehr interessante Sache. Es haben einige die gleiche Erfahrung gemacht wie wir  und die Hundebsitzer, die ich seit vielen Jahren durch Foren kenne . Die Leute, die sich  nicht für diesen Weg entschieden haben, hatten unter Strophantin bessere Erfolge. Das bestätigen auch die ganzheitlichen Tierärzte. Ob und wie lange diese Behandlung möglich ist, wird dann der strophantinerfahrene TA entscheiden, auch die Dosierung, die individuell verschieden ist. Es gibt Hunde, die damit uralt geworden  sind und nie etwas anderes bekamen.

 

 Jody ( jetzt 13 Jahre und 3 Monate ) bekommt zur Stärkung seit Sommer 2023 die homöopathische Dosierung in Form von Strophantus von Heel. (Gibt es auch von Sanum) Weiterhin bekommt sie seit 2 Jahren Krillöl, Q 10 und Heilpilze . Im Juni 2024 habe ich Jody auf Strophantus gratus umgestellt um den Milchzucker in den Tabletten zu umgehen. Bei Strophantin muß man auch nicht warten bis  es zu spät ist, es wirkt auch prophylaktisch. Einen bestätigten Herzbefund hat sie  noch nicht. Am 5. August 2024 war Jody  erneut beim Doc, kein Herznebengeräusch, alles gut.  Jody ist inzwischen 13 Jahre und 8 Monate. Wir machen also so weiter wie bisher .Infos hier:

 

 

Eine recht gute Beschreibung der Stadien der Mitralkappendokardiose :

hier

Warum hat mein Hund eine Mitralklappenendokardiose? ( Quelle obiger Link)

Die Mitralendokardiose ist eine erworbene Herzerkrankung, das heißt, dass sie sich im Laufe des Hundlebens entwickelt. Man geht davon aus, dass eine genetische (vererbte) Grundlage besteht, jedoch auch verschiedene Umwelt- und andere Einflüsse den Verlauf der Erkrankung mit beeinflussen.

Informationen ( telefonisch ) gibt es auch    hier.

Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel

 

Quelle

 
16.10.2014
 
Von Ralph Rückert, Tierarzt

Ich gehöre zu einer Generation von Tierärzten, der beigebracht wurde, eher beiläufig und ohne großes Nachdenken alles zu kastrieren, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Für einige Tierarten ist das auch nach wie vor der einzig gangbare Weg. Katzen beiderlei Geschlechts werden nun einmal erst durch die Kastration zu Haustieren. Auch Kaninchen und einige Nager können unkastriert eigentlich nicht artgerecht gehalten werden. Beim Hund waren wir aber bezüglich der Kastration nie in einer echten Zwangslage. Man kann mit entsprechendem Aufwand selbstverständlich intakte Rüden und Hündinnen völlig artgerecht halten. Andere Gründe waren ausschlaggebend: Die Prophylaxe verschiedener Erkrankungen, verhaltensmedizinische Probleme und die generelle Erleichterung der Haltung für den Besitzer. Den Vorteil der Unfruchtbarmachung hat man eher nebenbei mitgenommen. Wir lebten in der Überzeugung, dass wir den Hunden auf jeden Fall etwas Gutes tun. Diesbezüglich wird uns aber nun gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen! Wenn Sie es irgendwo laut krachen hören, könnte das der Aufprall unseres kollektiven tiermedizinischen Hinterns auf dem Boden sein.
Es ist nicht so, dass ich nicht schon seit einigen Jahren die Glocken hätte läuten hören. Immer wieder kamen Studien heraus, die den Verdacht nährten, dass die Nebenwirkungen der Kastration des Hundes bei beiden Geschlechtern weit über das hinausgingen, was wir bisher für gegeben erachtet hatten. Es handelte sich aber erstmal nur um einzelne Veröffentlichungen, die teilweise auch gleich wieder mit Gegenstudien angegriffen wurden. Nun sind aber erste sogenannte Metaanalysen im Umlauf, also Arbeiten, die die Ergebnisse mehrerer Studien zu einem Thema zusammenfassen. Auch deren Folgerungen sind nach wie vor beileibe nicht unumstritten, aber es zeichnet sich doch ein klarer Trend ab, auf den ich als Praktiker an der Front reagieren muss.

Prof. Dr. Börne aus dem Münsteraner Tatort-Team sagte in der letzten Folge sinngemäß: Feste Überzeugungen sind was für schlechte Ärzte, Heilpraktiker und Taxifahrer! Er hat auf jeden Fall damit recht, dass gute Mediziner sich immer darüber im Klaren sein müssen, dass die Medizin eine Wissenschaft ist und dass die Wissenschaft nicht stillsteht. Das kann manchmal, so erschreckend das sowohl für Arzt als auch Patienten sein mag, zu einem recht abrupt wirkenden Kurswechsel führen. Und genau so etwas kündigt sich jetzt bezüglich der Hundekastration an.

Was haben wir bisher als Tatsachen gesehen? Trennen wir es mal der Übersichtlichkeit halber nach Geschlecht auf und fangen wir mit der Hündin an. Während unserer immer schon sehr ausführlichen Kastrationsberatung wurden Besitzer von Hündinnen seit jeher auf die folgenden Risiken hingewiesen:
-Harninkontinenz (Harnträufeln), das um so wahrscheinlicher auftritt, je schwerer die Hündin wird.
-Fellveränderungen (Baby- oder Wollfell), sehr häufig auftretend bei langhaarigen Rassen.
-Fettleibigkeit, die vor allem dann entsteht, wenn die Fütterung nicht an den reduzierten Kalorienbedarf nach einer Kastration angepasst wird.
-Seit einigen Jahren weisen wir auch auf unsere persönliche Erfahrung hin, dass die unter Hunden weit verbreitete Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) so gut wie ausschließlich bei kastrierten Tieren festgestellt wird.

Das war's aber auch schon. Was haben wir als Vorteile erwähnt?
-Keine Läufigkeit mehr (keine Blutung, keine ungewollte Fortpflanzung)
-Je nach Zeitpunkt der Kastration so gut wie vollständige Verhinderung von Mammatumoren (Brustkrebs)
-Definitive Vermeidung von Eierstock-Tumoren und der Gebärmutter-Vereiterung (Pyometra)
-Stabilisierung der Psyche durch Vermeidung starker hormoneller Schwankungen im Rahmen der Läufigkeit, allerdings mit der Einschränkung, dass bei manchen Hündinnen nach der Kastration ein gewisser Testosteron-Überhang entsteht, was die Hündin insgesamt männlich-grimmiger machen kann.

Auch das Für und Wider der im angloamerikanischen Kulturraum so weit verbreiteten Frühkastration (vor der ersten Läufigkeit) wurde besprochen. Ich bilde mir ein, dass ich nie einen Hündinnen-Besitzer zu etwas gedrängt habe. Mir war immer wichtig, dass der Verantwortliche in möglichst umfassender Kenntnis der aktuellen Faktenlage eine Entscheidung trifft und dann deren Vor- und Nachteile akzeptiert.

Beim Rüden war die Kastration immer eine Kann-aber-muss-nicht-Geschichte. Die krankheitsverhütenden Auswirkungen waren recht überschaubar, die Nebenwirkungen auch.
Nachteile:
-Auch beim Rüden tritt gelegentlich Harninkontinenz auf, aber viel seltener als bei der Hündin.
-Das gleiche gilt für Fellveränderungen.
-Das Problem des verringerten Kalorienbedarfs besteht völlig analog zur Hündin, also werden Rüden, die nach der Kastration die gleiche Futtermenge wie zuvor bekommen, ebenso fettleibig.
-Ebenfalls wie bei der Hündin stellen wir Schilddrüsenunterfunktionen eigentlich nur bei kastrierten Tieren fest.
Bezüglich der Vorteile lag die Hauptbetonung immer auf einer vom Besitzer erhofften Modifikation des typischen Rüdenverhaltens (Markieren, sexuell motivierte Aggression, Streunen, etc.). Von einer krankheitsverhütenden Wirkung ging man aus bezüglich:
-Hodentumoren (logisch!)
-Prostatatumoren
-Gutartiger Prostatavergrößerung
-Perianaltumoren

Auch in dieser Frage haben wir keinen Besitzer zu irgendetwas gedrängt, sondern eine eigene, auf Fakten beruhende Entscheidung gefördert. Allerdings sind wir seit der Markteinführung des Suprelorin-Implantates, das einen Rüden für eine bestimmte Zeit hormonell und reversibel - sozusagen auf Probe - kastriert, auch in Bezug auf diese Operation sehr zurückhaltend geworden.

Insgesamt kann man sagen, dass wir bei beiden Geschlechtern bis vor einiger Zeit der Ansicht waren, dass die Vorteile die Nachteile eher überwiegen. Wir haben diesen Standpunkt nicht nur vertreten, sondern durchaus selbst befolgt. Unsere Ridgeback-Hündin Nandi, die vor vier Jahren gestorben ist, war kastriert. Laurin, der jetzt zehn Jahre alte Rüde unserer Tochter, ist ebenfalls kastriert. Unser jetziger Hund, der vier Jahre alte Terrier-Rüde Nogger, ist es dagegen nicht. Was hat sich geändert? Ich muss dazu etwas weiter ausholen, bitte halten Sie durch!

Ich behaupte, dass die Tiermedizin als Wissenschaft sich zu lange auf sehr alten Studien zu dieser Thematik ausgeruht hat. Viele der Daten, mit denen wir argumentiert haben, stammen aus den Siebziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts. In letzter Zeit aber setzt sich in der medizinischen Wissenschaft ein neues Denken durch, die sogenannte Evidenzbasiertheit, was (vereinfacht) bedeutet, dass sich möglichst jede medizinische Vorgehensweise auf tatsächlich beweisbare Fakten stützen sollte. Dementsprechend wird momentan alles in Frage gestellt, was immer schon als Tatsache galt, aber nie so richtig bewiesen wurde. So wuchs auch der Drang der Forscher, das alte Thema der Kastration erneut aufzugreifen. Wie weiter oben schon erwähnt: Zuerst waren es einzelne und stark in Zweifel gezogene Studien, die zur Veröffentlichung kamen und noch keinen echten Anlass für einen Kurswechsel darstellten. Inzwischen verdichtet sich die Datenlage aber derart, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.

Was ist jetzt das Problem, fragen Sie? Das Hauptproblem, mit einem Wort ausgedrückt, ist Krebs! Mit der Kastration wird einerseits das Auftreten bestimmter Tumore verhindert, andererseits aber steigt das Risiko für andere Krebsarten, und zwar wahrscheinlich so deutlich, dass das gesamte bisherige Kastrationskonzept in Frage gestellt wird. Einer der wichtigsten Grundsätze der Medizin lautet: Nihil nocere! Niemals schaden! Für mich sieht es inzwischen fast so aus, als ob man einen Hund nicht mehr ohne strengste Indikationsstellung kastrieren könnte, ohne diesen Grundsatz zu verletzen.

Eine der umfassendsten und bezüglich der Fallzahlen beeindruckendsten Arbeiten zu dem Thema ist für mich "Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas (Risiko und Erkrankungsbeginn von Krebs und Verhaltensstörungen bei kastrierten Vizslas)". In dieser im Februar diesen Jahres im angesehenen Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie greift die Kollegin Christine Zink auf die Daten von 2505 (!) ungarischen Vorstehhunden (Magyar Vizsla) zurück. Es macht im Rahmen eines Blog-Artikels wie diesem keinen Sinn, detailliert auf Kollegin Zinks Ergebnisse einzugehen, aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen. Auch bestimmte Verhaltensstörungen, vor allem die Angst vor Gewittern, kamen bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vor. Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!
Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Dafür spricht auch, dass bei kastrierten Hunden offenbar sogar eine höhere Infektanfälligkeit nachzuweisen ist.

Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun. Unsere Nandi wurde aufgrund metastasierter Milztumore eingeschläfert. Die Vorstellung, dass wir diese fiese Krankheit durch Kastration auch noch gefördert haben sollen, finde ich einfach schrecklich. Meine amerikanische Kollegin und Krebsspezialistin Alice Villalobos findet dafür einen sehr passenden Ausdruck: Earth shattering!

Damit leider nicht genug: Auch verschiedene orthopädische Probleme werden inzwischen mit der Kastration in Verbindung gebracht. Bezüglich Kreuzbandrissen scheint es bereits unumstritten festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Es gibt aber auch Hinweise, dass sogar Hüftgelenkarthrosen bei Kastraten früher und schlimmer auftreten. Letzteres scheint aber noch nicht wirklich sicher. Ziemlich klar dagegen ist der Zusammenhang zwischen der Kastration und der häufigsten endokrinologischen Störung des älteren Hundes, der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).


Nachdem, wie schon erwähnt, momentan alles in Frage gestellt wird, was bisher galt, könnte man noch einige Punkte mehr aufführen, aber das bringt uns an dieser Stelle nicht weiter. Wenn wir den Grundsatz, niemals schaden zu wollen, ernst nehmen, ist es hier und jetzt Zeit für einen Kurswechsel. Wir können beim Hund nicht mehr guten Gewissens einfach so im Vorbeigehen kastrieren! Selbstverständlich wird es nach wie vor Hunde geben, die nach sorgfältigster Abwägung der individuellen Umstände trotzdem kastriert werden. Da mögen bestimmte Haltungsbedingungen (Hündin und Rüde im gleichen Haushalt) vorliegen oder gute medizinische Gründe (Perianaltumore oder eine Perinealhernie beim Rüden, chronische oder akute Gebärmuttererkrankungen bei der Hündin), die einfach keine andere Wahl lassen. Von solchen klaren Indikationen aber abgesehen werden wir in Zukunft mit Kastrationen in unserer Praxis noch zurückhaltender sein als wir es in den letzten Jahren sowieso schon waren.

Ach ja, ein letzter Punkt vielleicht noch: In letzter Zeit scheint es sich zu häufen, dass Hundetrainerinnen und Hundetrainer es sich zutrauen, speziell bei Rüden eine Kastrationsindikation zu stellen, um Erziehung und Handling zu erleichtern. Die Besitzer treten dann an uns heran mit der Bitte, den Hund zu kastrieren, weil es die Trainerin oder der Trainer so angeraten habe. Davon kann unter Berücksichtigung der erläuterten Faktenlage natürlich gar keine Rede sein! Eine sich eventuell etwas schwieriger als erwartet gestaltende Erziehung stellt zumindest in unserer Praxis keine ausreichende Begründung für diesen Eingriff dar.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Besitzer von Hunden, die irgendwann in unserer Praxis kastriert wurden, jetzt darüber unglücklich oder gar auf uns sauer sind. Das ist einerseits auf der emotionalen Ebene ein Stück weit nachvollziehbar, andererseits kann ich den Vorwurf nur an die in der Forschung arbeitenden Stellen weitergeben. Ich bin als Praktiker von der Forschung und ihren Erkenntnissen abhängig und beileibe nicht glücklich, dass man sich bezüglich dieses Themas gute dreißig Jahre auf alten Lorbeeren ausgeruht hat. Davon abgesehen: Bitte keine Panik, dazu gibt es absolut keinen Anlass. Wenn wir beispielsweise bei einer bestimmten Tumorart von einer Verdreifachung des Risikos sprechen, klingt das im ersten Moment wirklich übel. Wenn man sich aber klar macht, dass diese Tumorart an sich nur eine Wahrscheinlichkeit von 1,5 Prozent hat, dann bedeuten die aus einer Verdreifachung des Risikos resultierenden 4,5 Prozent immer noch, dass ein ganz bestimmter Hund diesen Tumor zu 95,5 Prozent NICHT bekommen wird.

Viele, nicht zuletzt Kolleginnen und Kollegen, werden einwenden, dass ein solcher Kurswechsel langfristig auch wieder bestimmte Konsequenzen haben wird. Stimmt! Wir werden bei intakten Hündinnen eventuell wieder öfter Gesäugetumoren und ganz sicher wieder mehr Gebärmutter-Vereiterungen (Pyometren) sehen. Aber auch das ist eben eine Sache der Risikoabwägung. Ein gut aufgeklärter Besitzer wird sowohl ein Gebärmutter-Problem als auch einen Gesäugetumor frühzeitig erkennen und entsprechend beim Tierarzt vorstellen. Die Chancen einer frühen und erfolgreichen chirurgischen Intervention sind dann ganz entschieden besser als bei einem Hämangiosarkom der Milz oder gar einem Lympho- oder Osteosarkom.

Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich mit dieser für meine Praxis geltenden Positionsfestlegung in das sprichwörtliche Wespennest steche, und zwar gleichermaßen bei Hundebesitzern und bei Tierärzten. Sicherlich wird es viele Praxen geben, die bereits einen vergleichbaren Standpunkt eingenommen haben, dies aber nicht per Blog-Artikel öffentlich machen. Andere Kolleginnen und Kollegen werden meine Einlassungen als viel zu vorschnell verurteilen und nach immer noch beweiskräftigeren Studien rufen. Mir geht es um zwei Punkte: In erster Linie möchte ich mit diesem Artikel meine Kunden darüber informieren, dass sich etwas Grundlegendes geändert hat. Darüber hinaus würde ich ungern erleben, dass wir, wie damals bei der Verlängerung der Impfintervalle, eine neue Entwicklung komplett verpennen, um dann 5 bis 10 Jahre hinter den Amerikanern her zu hinken.

Sobald sich der Staub etwas gelegt hat (was noch einige Zeit dauern kann), werden wir für unsere Kunden ein Aufklärungsformular verfassen, in dem alle bis zu diesem Zeitpunkt als gesichert geltenden Fakten aufgeführt sind.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

 

Achtung  GIFT !!!!!!!

 

 

‼️ Achtung wichtige Info über das neue
Mäuse und Rattengift Alpha-Chloralose ‼️

Neues Gift aus dem Baumarkt, das zur Bekämpfung von Mäusen eingesetzt wird.
Die weißen Kristalle sehen aus wie Milchpulver und lassen sich in Wasser und Alkohol auflösen.

Das relativ neue Nagergift Alpha-Chloralose ist für wenig Geld in jedem Baumarkt erhältlich. Es ist eine Mischung aus dem Traubenzucker Glukose und Chloralhydrat, einem starken Schlafmittel. Alpha-Chloralose wirkt sofort nach der Einnahme und unterscheidet sich damit wesentlich von herkömmlichem Rattengift, das innere Blutungen verursacht und über Tage hinweg zum Tod führt.

So wirkt Alpha-Chloralose:
* Glukose: Ratten, Mäuse und andere Nagetiere mögen den süßen Geschmack der Glukose und nehmen das Gift bereitwillig auf.
* Chloralhydrat: Das enthaltene Chloralhydrat wirkt narkotisierend, verlangsamt den Stoffwechsel und beeinträchtigt die körpereigene Temperaturregelung der Tiere. Sie schlafen ein, verlieren das Bewusstsein und sterben an Unterkühlung.

Alpha-Chloralose: auch für Hunde & Katzen tödlich

In den letzten Monaten häufen sich Berichte über mit Alpha-Chloralose vergiftete Hunde und Katzen – oftmals kommt für die Tiere jede Hilfe zu spät.

Besonders gern wird das Gift z.B. in und um landwirtschaftliche Gebäude oder in Kleingärten ausgestreut. Im Grunde können die Tiere überall mit der gefährlichen Substanz in Kontakt geraten: Einige Tiere nehmen das Gift direkt auf, etwa beim Beschnüffeln und Erkunden kontaminierter Areale oder Gegenstände. Andere fressen vergiftete Mäuse und erleiden eine sogenannte Sekundärvergiftung.

Die Wirkung setzt nach 30 Minuten bis 4 Stunden ein.

Einmal aufgenommen, führt Alpha-Chloralose rasch zu ersten Symptomen. Bis das Gift wirkt, dauert es je nach Dosis zwischen 30 Minuten und 4 Stunden. Leider ist derzeit noch kein Gegenmittel verfügbar.

Tierärzte versuchen daher, die Körpertemperatur ihrer Patienten durch kontrolliertes Aufwärmen und Warmhalten wiederherzustellen und über mehrere Tage hinweg aufrechtzuerhalten. Auch Infusionen, die die Ausscheidung des Giftes beschleunigen, und antiepileptische Medikamente können bei der Behandlung einer Vergiftung mit Alpha-Chloralose zum Einsatz kommen. Tiere, die noch bei Bewusstsein sind, werden zum Erbrechen gebracht und bekommen Aktivkohle verabreicht, die Teile des Giftes im Magen binden kann.

Alpha-Chloralose: die wichtigsten Symptome
Zu den wichtigsten Symptomen einer Vergiftung mit Alpha-Chloralose zählen:
* kleine, verengte Pupillen
* Krampfanfälle
* Muskelzittern
* Schläfrigkeit
* verminderte Reaktionsfähigkeit
* Benommenheit
* Bewusstlosigkeit
* Herzrhythmusstörungen
* Atemnot
* Rauschzustand
* wackeliger Gang
* verlangsamter Herzschlag
* erniedrigter Blutdruck
* Koma
* Unterkühlung (unter 38°C)

Vergiftung mit Alpha-Chloralose: sofort zum Tierarzt!

Bemerken Sie Vergiftungssymptome bei Ihrem Tier, suchen Sie bitte unverzüglich die nächstgelegene Tierklinik bzw. den nächstgelegenen Tierarzt auf. Wird eine Vergiftung mit Alpha-Chloralose rechtzeitig erkannt und behandelt, hat das Tier gute Chancen, durchzukommen und sich vollständig zu erholen.

Bitte warten Sie keinesfalls ab und experimentieren Sie NICHT mit „Hausmitteln“. Bei einer Vergiftung mit Alpha-Chloralose entscheidet die sofortige Behandlung durch einen Tierarzt über Leben und Tod.

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Wenn Sie vermuten, dass Ihr Tier Gift gefressen haben könnte oder es bereits erste Anzeichen einer Vergiftung zeigt, sollten Sie nicht in Panik verfallen. Panik und Hysterie hilft dem Tier nicht. Am besten ist es, wenn man bereits im Vorfeld einen Notfallzettel mit den wichtigsten Telefonnummern (Tierarzt, Tierklinik, Giftnotruf) erstellt und im Handy abspeichert, um im Ernstfall gleich alle wichtigen Nummern zur Hand zu haben.

Typische Anzeichen einer Vergiftung bei Tieren sind:

  • Erbrechen, Durchfall, ein harter, geblähter Bauch
  • vermehrtes Speicheln
  • Benommenheit, Unsicherheit beim Gehen
  • Zittern, Krämpfe
  • Lähmungen
  • besonders enge oder weite Pupillen
  • starke Aufregung
  • Atemprobleme

Anhand folgender Punkte können Sie den Vitalzustand Ihres Tieres beurteilen.

  1.  Bewegt und verhält sich das Tier normal?
  2. Sind die Pupillen besonders klein, groß oder unterschiedlich groß?
  3. Welche Farbe haben die Schleimhäute? (im Normalzustand sind diese bei Katzen blassrosa, bei Hunden kräftig rosa bis rosarot)
  4. Entdecken Sie Einblutungen oder Gelbfärbung in den Augen?
  5. Ist der Bauch locker, nicht angespannt oder schmerzhaft?

Zeigt das Tier Anzeichen einer Vergiftung, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt oder eine nahe gelegene Tierklinik aufsuchen. Dort schildern Sie möglichst genau, welche Verhaltensauffälligkeiten Ihr Tier seit wann zeigt.

Auskunft bei Giftnotzentren einholen 

Auch die Mitarbeiter der humanmedizinischen Giftnotzentren beraten Sie gerne bei möglichen Vergiftungen von Tieren. Gerade wenn ein Tier versehentlich Humanarzneimittel zu sich genommen hat, können Giftnotzentren schnell kompetente Ratschläge erteilen.

Giftnotruf für Berlin und Brandenburg: Tel.: 030/ 19 240

Giftnotruf für Nordrhein-Westfalen: Tel.: 0228/ 19 240

Giftnotruf für Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Tel.: 0361/ 730730

Giftnotruf für Baden-Württemberg: Tel.: 0761/ 19 240

Giftnotruf für Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schlesweig-Holstein: Tel.: 0551/ 19 240

Giftnotruf für Saarland: Tel.: 06841/ 19 240 

Giftnotruf für Rheinland-Pfalz und Hessen: Tel.: 06131/ 19 240

Giftnotruf für Bayern: Tel.: 089/ 19 240 

 

 

 

Erste Hilfe bei Durchfallerkrankungen !

 

Erste Hilfe bei  bakteriellen Durchfallerkrankungen, sollte man immer im Hause haben, selber gemacht  ( kann man portionsweise einfrieren oder auch gekauft ( gibt es im Naturfutterlädchen, bei Pernaturam, bei Edenfood., Paul und Paulina.... ) Spart oft den Besuch beim TA und Antibiotika.

 

 

 

                          Das Grundrezept - reiner Arbeitsaufwand ca. 30 Minuten, Zeit inklusive Kochzeit 2,5 Stunden

  •  
  • nehmen Sie handelsübliche Karotten, für das Grundrezept 1 kg
  • je nach Hundegröße und Vorratshaltung kann aber auch gleich sehr viel mehr vorgekocht und eingefroren werden
  • Karotten waschen, die Enden abschneiden und je nach Qualität und Zustand schälen, in kleinere Stücke schneiden
  • mit Wasser in einem großen Topf aufgießen und einmal voll aufkochen lassen
  • jetzt die Kochzeit aufnehmen: ab jetzt eineinhalb Stunden (90 Min) auf niedrigerer Stufe vor sich hin köcheln lassen
  • zur Erinnerung: unser Ziel ist es bestimmte Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide in den Möhren zu erzeugen
  • während der langen Kochzeit, immer wieder Wasserstand kontrollieren und ggf. etwas Wasser nachgießen
  • danach die Karotten abtropfen lassen und Gemüsesaft auffangen
  • Karotten pürieren, mit einem Elektromixer oder durch ein Sieb drücken - wenn gar nichts zum Pürieren da ist notfalls gut mit der Gabel zerdrücken
  • Wichtig! Um so feiner püriert wird - um so besser kommen die Oligosaccharide an die Darmwand
  • den aufgefangenen Gemüsesaft (Kochwasser) zum Karottenpüree dazu geben
  • etwa 1 Gramm Kochsalz dazugeben (1 Teelöffel), ggf. den Tierarzt fragen ob darauf verzichtet werden soll, wenn z.B. eine Nierenerkrankung vorliegt
  • die Konsistenz der Suppe sollte wie dicke Buttermilch sein
  • abkühlen lassen bis es handwarm oder kälter ist

TIPPS AUS DER PRAXIS - MOROSUPPE AUF VORRAT KOCHEN UND EINFRIEREN

  • Sie können die Morosuppe problemlos einfrieren
  • die Tagesrationen auf Zip-Beutel oder Tupperschüsseln verteilen und ins Gefrierfach oder in die Tiefkühltruhe legen
  • gerade auch aufgrund des Aufwands empfiehlt es sich, das Grundrezept in größerer Menge vorzukochen
  • dann hat man die Morosuppe immer griffbereit, auch am Wochenende, wenn man kaum Zeit hat oder nicht zum Einkaufen kommt
  • idealerweise teilen Sie bereits vor dem Einfrieren die Tages-Portionen je nach Hundegröße auf
  • die eingefrorenen Portionen können dann mit den Rezeptvarianten 'aufgepeppt' werden
  • selbstverständlich ist die Morosuppe auch für Menschen geeignet, machen Sie hin und wieder einen Morotag!

Hundeschulen und " Impfzwang"

 

Viele Hundeschulen verlangen eine vollständige und  dokumentierte Durchimpfung der Hunde, die zu ihrem Training kommen. Eigentlich dürfen sie das nicht, auch wenn das Veterinäramt das verlangt. Denn in D gibt es keine Impfpflicht. Jeder Hundeschulbesucher sollte überlegen, was ihm seine Vierbeiner wert sind. Einen Schutz bieten die Impfungen nicht, wer da noch dran glaubt, der wiegt sich in gefährlicher falscher Sicherheit. Mir wäre das keine Hundeschule der Welt wert, wenn ich, um sie zu besuchen, meine Hunde vergiften müßte. Es geht auch anders, hört Euch um. Und bitte, macht Euch schlau zum Besten Eurer Euch anvertrauten Lebewesen.

Leserzuschrift:

Ihr Lieben,

was Hunde und Impfung betrifft, urteilen die Gerichte noch nach gesundem Menschenverstand.

Sollten dennoch Hundeschulen auf vollständige Dauerimpfungen bestehen empfiehlt es sich, weiterzusuchen.

Zum Hundetraining, das genau genommen Menschentraining sein sollte, gehört auch Verantwortung für die Gesundheit zu übernehmen. Dazu gehört auch, dass auch Hundetrainer ihren Verstand und ihre Instinkte (wieder) aktivieren und sich nicht für etwas vor den Karren spannen lassen, was nicht ihre Aufgabe ist.

Ich habe bereits viele Hunde nach einer Impfung gesehen und deren Anblick ist nicht schön.

Liebe Grüße

https://www.express.de/nrw/duesseldorf/hundeschule-nur-mit-impfung-trainerin-aus-kreis-mettmann-klagt-64375

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